Harz

7. Mai 2006: Da ich es satt hatte, immer nur unseren 72 m hohen Pariner Berg mit dem Mountainbike zu beradeln, dachte ich, es sei an der Zeit, sich mal etwas zu steigern. Also bin ich am 7. Mai 2006 mit einem Schönes-Wochenende-Ticket von Lübeck mit dem Zug nach Wernigerode am Harz gefahren und dann von dort aus die 28 km zum Brocken (1142 m) hochgeradelt, um mal nach dem Schnee zu sehen... ;-)
Die Anfahrt ist recht umständlich, da mit dem Ticket keine ICE, IC oder IR benutzt werden dürfen. Also ging der Hinweg folgendermaßen:

Lübeck - Bad Kleinen
Bad Kleinen - Wittenberge
Wittenberge - Magdeburg
Magdeburg - Wernigerode :

 

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Dort kam ich gegen 10:30 Uhr bei herrlichem Frühsommerwetter (um 20°C) an und radelte Richtung Schierke los. Die Straße stieg stetig, aber zunächst recht sanft an, um dann aber steiler und steiler zu werden, so dass ich schon ans Aufgeben dachte. Nach einer Trink- und Esspause auf 500 m Höhe fühlte ich mich gestärkt und erreichte bald Schierke (Bild links) auf ca. 650 m Höhe. Die Bäume hier waren in ihrer Laubentwicklung noch stark zurück.

Nach einer erneuten Stärkung (2 hartgekochte Eier, 1 Brötchen, 1 l Mineralwasser) fand ich in Schierke schnell die Brockenstraße, die weiter mal steil, mal weniger steil anstieg und immer wieder schöne Ausblicke in die Umgebung zuließ. Auf 800 m gab es immer noch keinen Schnee, obwohl hier nur 6 Wochen vorher 2 m gelegen hatten.

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Äußerst fies waren die letzten beiden Kilometer bis zum Gipfel. Hier musste ich zweimal absteigen, weil auch im kleinsten Gang lediglich eine Höchstgeschwindigkeit von 7 km/h zu erreichen war. Außerdem waren nach der Einmündung des Goethewegs (Wanderweg aus Richtung Torfhaus) viele Wanderer unterwegs, die auf Klingelzeichen so gut wie gar nicht reagierten.

Auf der Nordseite des Brocken kurz unterhalb des Gipfels auf ca. 1100 m gab es ebenfalls noch einige Schneeflecken:

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Auf 900 m Höhe gab es dann endlich größere Flecken und sogar an sonnigen Stellen lagen noch einige cm Nassschnee:

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Bedauerlicherweise gab es trotz des recht sonnigem Wetter nur eine mäßige Sicht. Ich war froh, dass ich wärmere Kleidung mitgenommen hatte, denn auf dem Gipfel gab es am eigentlichen “warmen” Frühnachmittag lediglich 14°C und es wehte ein unangenehm kühler Wind.

Nichtsdestotrotz genoss ich stolz die gute Luft hier oben und freute mich, dass ich in meinem Alter diese Strapaze gut überstanden hatte.

Natürlich durfte das obligatorische Brockenstein-Foto nicht fehlen... ;-) (siehe unten):

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Jetzt kam der angenehmste Teil der Fahrt, denn von hier bis nach Wernigerode zurück brauchte ich kaum zu treten. Dafür liefen die Bremsen heiß, und wie ich zu Hause bemerkte, hatte die hintere Felge durch die Hitzeentwicklung einen kleinen Riss davongetragen.

 Zurück ging es mit dem Zug von Wernigerode über Hannover und Lüneburg nach Lübeck, wobei der Aufenthalt in Lüneburg eine knappe Stunde betrug, die ich nutzte, um bei Mc Doof in der Innenstadt mein Abendessen einzunehmen.

Was mir an den Zügen auffiel: Die Nahverkehrszüge sind teils bequemer als der ICE. Die Connex-Züge in Sachsen-Anhalt z.B. sehr neu, sehr bequem, sehr höfliches Personal. Metronom-Züge in Niedersachsen haben ein riesiges Fahrrad-Abteil mit Abschließmöglichkeiten etc. Bei Umstieg in den RE von Lüneburg nach Lübeck fühlte ich mich um Jahrzehnte zurückversetzt....

Zahlen der Fahrt: Start 4 Uhr in Ratekau, zu Hause um 0.30 Uhr, gesamte Rad-Fahrstrecke (mit "Anreise" zum Lübecker Bahnhof und Herumgurkerei in Wernigerode, Schierke und Lüneburg): 84 km.
 

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