Polen

4. Juni 2006: Wenn's nach dem Wetterbericht vorgestern und die Tage davor gegangen wäre, wäre meine kleine Polentour mit dem Rad zwar nicht ins Wasser gefallen, aber Radfahren macht nun mal mehr Spaß bei Sonnenschein. Trotz der Prognose von dichter Bewölkung über den Gitterpunkten Usedom und Wolin machte ich mich dennoch am frühen Pfingstsonntagmorgen um 4:15 Uhr auf zum Lübecker Bahnhof, um den Zug um 5:03 Richtung Osten zu bekommen. Nach Zahlung von €22,- für ein MVP-Länderticket und einer Fahrradkarte konnte ich nun also, soweit die Zeit reichte, in MVP in Regionalexpressen herumfahren. Nach Umstiegen in Bad Kleinen, Rostock und Stralsund (alles zeitlich sehr passend - nur wenige Minuten) war ich gegen 10:30 an der deutsch-polnischen Grenze in Ahlbeck und wurde sogleich republikflüchtig, indem ich die Ostgrenze Richtung Swinoujscie (Swinemünde) überschritt. Hier setzte ich dann mit der Fähre über die Swine und fuhr bei immer besser werdendem Wetter durch weite Buchen- und Kiefernwälder gen Osten, zwar zunächst entlang einer Schnellstraße, die aber aufgrund des Feiertages sehr wenig benutzt war. In der Ferne erhob sich bald ein gewaltiger Moränenhöhenzug, wo ich rechts auf eine Nebenstraße abbog und am Stettiner Haff durch die wunderschöne pommersche Landschaft nun Richtung Süden radelte
1. Halt: Lubin am Swine-Rückdelta, wo man von einem Hügel aus einen herrlichen Blick über das Swinedelta bis hin nach Swinemünde hat:
 

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Etwas nördlich - nur wenige 100 m durch einen Wald - der sehenswerte Türkissee im Woliner Nationalpark, eigentlich ein abgesoffener Kalkabbau:

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Im Hintergrund die fast mittelgebirgsmäßige Landschaft des Moränenzuges:

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Ich rollte durch den Wald am Ostufer des Sees nach unten und warf von hier einen Blick zurück:

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Weiter gingt es jetzt auf der Straße nach Norden. Den Badeort Misdroy ließ ich zunächst links liegen und astete mich im Nationalpark stetig bergauf auf 93 m Seehöhe zum Gosanberg und seinem Kliff:

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Hier gönnte ich mir und meinem Rad die dritte Pause. Was mag das Schild wohl bedeuten? Zu Hause habe ich nachgeschlagen: Es ist lebensgefährlich, das Kliff außerhalb des Geländers zu betreten. Na, wer hätte das gedacht...? ;-)

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Hinunter nach Miedzyzdroje (Misdroy) ging es schnell und bequem, zunächst durch den schönen Buchenwald, dann auf wenig befahrener Straße.

Von unten am Strand geht der Blick zurück auf das Kliff::

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Ansonsten ist es in Misdroy wie in deutschen Seebädern auch eher touristenrummelig... Den Gang auf die Seebrücke habe ich mir gespart, allerdings ist der Eingang recht eindrucksvoll:

 

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...also machte ich mich durch die Wälder und nicht enden wollende Blaubeerenfelder (und Trilliarden von Mücken... Anhalten war daher gefährlich...)...

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...auf den Rückweg nach Swinemünde. Ich hätte zwar auch die Landstraße nehmen können, habe jedoch darauf verzichtet, was ich nicht bereut habe: Auf den gut 12 Kilometern durch den Wald habe ich tatsächlich nur einen (1) anderen Radfahrer gesehen. Was für eine Einsamkeit und Ruhe, einfach herrlich!

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Nachdem ich wieder über die Swine in Richtung Westen übergesetzt hatte, bummelte ich noch etwas durch Swinemünde, begab mich dann zur Ausweiskontrolle an die Grenze (Grenzübergang übrigens nur für Fußgänger und Radfahrer!) und zählte bis zur Abfahrt des Zuges in Ahlbeck meine Mückenstiche...

Der Rückzug fuhr um 17:20 Uhr, und gegen 0:00 Uhr war ich nach 92 km (incl. An- und Abreise zum Bahnhof Lübeck - 12 km pro Tour) wieder zu Hause.
Hier war nach Aussagen von Nachbarn das Wetter eher bedeckt, dabei hatte doch der Wetterbericht für hier Sonne versprochen....?

 

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