Auch die Einreise nach Dänemark ging dieses Jahr reibungslos, da ich wusste, wohin ich musste. Im Internet hatte ich auch gesehen, dass der nationale Radweg 7 direkt in Rødby-Færge beginnt und bis Maribo auf der ehemaligen Route der Eisenbahn verläuft, dem „Jernbanestien“. Eine tolle Strecke, weil sie meist schnurgerade, weitgehend eben und abseits von Straßen verläuft, größtenteils umsäumt ist von Büschen und dadurch windstiller, ruhiger und schattiger ist als die Landstraße. Gemütlich und durch einen leichten Rückenwind getrieben glitt ich also auf dem Jernbanestien in Richtung Nordost, ließ das etwas verschlafene Rødby links liegen und legte meine erste Pause im beschaulichen Ort Holeby ein. |
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Die Regionalbahn Lollandsbanen brachte mich im Nu nach Nykøbing/Falster. Verkürzt wurde mir die Fahrt durch die Tatsache, dass die Lollandsbanen für ihre Fahrgäste im Zug gratis ein sagenhaft schnelles Internet zur Verfügung stellt, das ich für das Abrufen des aktuellen Wetterberichts auch gleich benutzte. Heh, Deutsche Bahn: Daran könnt ihr euch mal ein Beispiel nehmen! ;-) |
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In Maribo angekommen fuhr ich auf den Marktplatz, wo ich zu meinem Erstaunen feststellte, dass die vermeintliche Eisdiele dort in Wirklichkeit auch eine Pølserbude war, die zu „Steff’s Place“ gehörte. Da ich noch etwas Kleingeld und auch Hunger hatte, bestellte ich mir in meinem schönsten Brocken-Dänisch (100 Wörter aktiver Wortschatz, aber lesen kann ich alles… :-D ) ein Hotdog mit einer typischen dänischen Wurst, gab fein Auskunft auf Dänisch und verabschiedete mich auch auf Dänisch, worauf die junge Bedienung „Tschüß“ sagte! Wie bitte? Hatte sie etwa an meiner kurzen Hose, dem Tirolerhut und den Sandalen mit Socken erkannt, dass ich Deutscher war? (Damit kein Irrtum aufkommt: Nein, das sollte ein Witz sein….). Tatsache ist, dass schon nach den ersten drei Wörtern ein Däne erkennt, ob sein Gesprächspartner Däne ist oder nicht. |
Inzwischen war es 16:40 Uhr, das Schiff, das ich erreichen wollte, sollte um 18:15 ablegen, das müsste zu schaffen sein. Also radelte ich aus Maribo, das etwas tiefer liegt, heraus und stellte am Stadtrand fest, dass ein ganz netter Gegenwind herrschte, der meinen 22er-Schnitt von der Hinfahrt auf jetzt durchschnittlich 17 km/h drückte. Mist! Wenn ich das Schiff nicht erreichte, könnte ich zwar eine halbe Stunde später den nächsten Kahn nehmen, aber müsste dann in Puttgarden zwei Stunden auf den nächsten Zug warten. Meinen ursprünglichen Plan, für die Rückfahrt die Landstraße zu nehmen, gab ich auf, und wechselte auf den Jernbanestien, erstens, um rund 3 km einzusparen und zweitens, um den Vorteil des geringeren Gegenwindes durch die Büsche am Rand zu gewinnen. Zudem zog es in der Ferne dunkel hoch, und nass werden wollte ich auch nicht. |
Ich haute also mächtig in die Pedalen, legte auf den 21 km keine Pause mehr ein und kam gerade noch rechtzeitig zur Einschiffung in Rødbyfærge an. Wie schön, dass sich die Beine auf der 45-Minuten-Überfahrt nach Festlands-Europa zurück erholen konnten und ich die saubere, pollenfreie Seeluft bei zeitweise Sonnenschein an Bord genießen konnte. |
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Den Zug erreichte ich natürlich ohne Probleme, war kurz vor 21 Uhr wieder in Bad Schwartau, wo es dann – hihihi - die ersten Regentropfen des Tages gab. Wieder mal Glück gehabt…! |
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