Warnow-Tal

Das Nach-Osterwetter ist genauso schön wie das Osterwetter, da hält es doch keinen Radler im Haus. Daher machte ich mich am Dienstag nach Ostern (26.04.11) auf zu einer morgendlichen Tour ins
Warnow-Durchbruchstal (für weitere Infos bitte aufs Wort klicken). Dieses Mal packte ich meinen treuen Begleiter auf über 45.000 km, mein Mountain-Bike, in den Wagen und fuhr zum Trailhead nach Warin (nicht zu verwechseln mit Waren an der Müritz), südöstlich von Wismar.
(Vergrößerung der Bilder durch Anklicken!)

thwarn01
thwarn02
thwarn03

Auf einer kaum befahrenen, geteerten Straße verließ ich Warin in südöstlicher Richtung, durch einen Mischwald vorbei an den Ansiedlungen und Dörfern Graupenmühle und Klein Görnow. Danach ging es weiter in südlicher Richtung und nach Überquerung der Bahnstrecke Bad Kleinen-Rostock gen Groß Görnow. Die Landschaft hier ist geprägt durch ein welliges Auf und Ab, befinden wir uns doch inmitten einer Endmoränenzone der letzten Eiszeit. In Groß Görnow wies ein kleines Schild in Richtung Warnow-Tal, und nach gut einer Dreiviertelstunde war ich von Warin hier angekommen.

Steil ging es hinunter an die Warnow, und ich war froh, das Mountain-Bike für diese Tour gewählt zu haben. Der Fluss durchbricht hier den Endmoränenzug und schneidet sich dabei bis zu 40 Meter tief in die Umgebung ein. Dazu gibt es hier auf 3 km Flusslänge ein Gefälle von 8 Metern, was für einen norddeutschen Fluss recht ungewöhnlich ist und die Fließgeschwindigkeit stark erhöht. Teilweise gibt es durch Findlinge im Wasser sogar kleine Stromschnellen. Paddler und Kanuten scheinen hier großen Spaß zu haben: Ab und zu trieben lachende und johlende Kanuten-Gruppen vorbei.
Insgesamt macht die Gegend hier einen beinahe mittelgebirgischen Eindruck.

Ich schob mein Rad über die Holzbrücke auf die östliche Seite der Warnow und von dort wieder 20 Meter in die Höhe, denn an Fahren war aufgrund der starken Steigung absolut nicht zu denken.

thwarn04
thwarn05
thwarn08
thwarn09

Infotafeln am Wegrand klärten auf über die Entstehung dieser interessanten Landschaft. Ein Stück weiter fielen mir wie hingeworfene Findlinge am Hang auf. Ich lernte, dass es sich hierbei um sogenannte “Blockpackungen” handelt, also Ansammlungen von Findlingen innerhalb der Endmoräne, die durch Erosion freigelegt worden waren. Na bitte, man kann nie alt genug sein, um nicht noch dazulernen zu können... :-D

thwarn06
thwarn07
thwarn10

Berauf und bergab ging es durch den lichten Buchenwald und hier unten im Talesgrunde herrschten aufgrund der Windstille bis 24 Grad!

thwarn11
thwarn12
thwarn13

Allmählich öffnete sich das Tal und der Buchenwald machte einer breiten Aue und einer Schilflandschaft Platz. Die Fließgeschwindigkeit der Warnow hatte sich stark beruhigt, und so gemächlich wie hier fließt sie auch weiter bis ins noch weit entfernte Rostock, wo sie in die Ostsee mündet.

thwarn14 thwarn16
thwarn15

Ich wechselte über die Brücke auf die westliche Warnowseite, fuhr wiederum achterbahnmäßig auf der anderen Flussseite zurück nach Groß Görnow und nahm eine nördlichere Route für den Rückweg nach Warin, was ich allerdings spätestens dann bereute, als ich bemerkte, dass 4 km dieses Weges aus Kopfsteinpflaster bestanden. Aha, nun wusste ich, was die unterbrochene Linie in meiner Radwanderkarte bedeutete... ;-) Dennoch: Auf diesem Weg gab es einige schöne Ausblicke, gemütliche Raststellen (siehe Bild) und Gelegenheit, das Radmaterial auf eine Belastungsprobe zu stellen :-D.

Fazit: Eine schöne Morgentour von 32,8 km Länge, einer Höchstgeschwindigkeit von 44,6 km/h, vernünftig ausgeschilderten Wegen, aber trotz der Kürze der Tour durch die vielen Anstiege etwas anstrengender als eine Flachlandtour.

[Willkommen] [Reisen] [Radtouren] [Harz] [Ratekau-Wismar] [Polen] [Wismar-Rostock] [Bungsberg] [Darß] [Rügen] [Mölln] [Fehmarn-Ratekau] [Usedom] [Hohwachter Bucht] [Müritz] [Warnow-Tal] [Dänemark] [Lolland-Falster] [Lolland-West] [Wanderungen] [Links] [Impressum]