Hohwachter Bucht

Mit dem Rad nach Kalifornien

Wer weiterliest, weiß, dass ich nicht spinne....:
Am 20. September 2008 absolvierte ich die 8. Etappe des Abklapperns des Ostsee-Küstenradweges. Traditionsgemäß wäre die Herbsttour erst am 3. Oktober drangewesen, aber aus “organisatorischen Gründen” habe ich sie dieses Jahr mal vorgezogen. Die Tour führte von Oldenburg/Holstein Richtung Kiel, immer an der Kieler Bucht (incl. Hohwachter Bucht) entlang. Während es in Oldenburg morgens noch bedeckt war, heiterte es in Hohwacht - westlich von Oldenburg - auf:
 

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Hier in Weißenhäuser Strand allerdings war es noch recht grau und auch kühl - passend zu dem “Ort”, der eine gepflegte Kühle ausstrahlt. Nichts für mich.... Der Strand war um die Zeit noch so gut wie menschenleer.

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Hohwacht liegt idyllisch an einem Steilufer an einer weitgeschwungenen Bucht mit Lagune und Nehrung - für Geographen ein absolutes Highlight.

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Überhaupt gibt es in dieser Gegend eine Reihe von kleineren und größeren Strandseen, die durch schmale Abflüsse mit der Ostsee verbunden sind. Hier ein solcher “Outlet” mit einer langgestreckten Sandbank in der Mitte des Wasserlaufs.

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Hohwacht selbst ist ein gemütliches Badeörtchen mit einem kleinen Strand, einem Steilufer und sogar einer Mini-Seebrücke. Von der Höhe des Steilufers aus hat man mit dem Fernglas einen freien Blick bis Dänemark.

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Hinter dem Steilufer ging die Fahrt entlang flacher Seedeiche in Richtung Hafen Lippe. Von der Deichkrone aus bot sich immer wieder ein schöner Blick über das Deichvorland, das von höheren Hochwässern überschwemmt wird, aber aus vorwiegend bewachsenen Altdünen besteht, so dass die Erosion nicht allzu stark wirken kann.

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Hinter dem Hafen Lippe verließ der Ostseeküsten-Radweg die Küste und führte nun ins leicht hügelige Hinterland. Zum Glück hatte ich eine gute Radkarte mit, denn der Weg war nicht immer optimal beschildert. Im Süden grüßte der Höhenzug des Pilsberges, dessen Höhe von über 100 m ich mir aber nicht antun wollte, weil dieses auch mit einem Umweg von gut 15 km verbunden gewesen wäre, was sich - wie man am Ende sieht - als richtig herausstellte.

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Nach einer halben Stunde Fahrtzeit war die Ostsee östlich vom Schönberger Strand wieder erreicht. Inzwischen war es richtig sonnig und warm geworden, so dass ich meine Jacke ausziehen musste, um nicht zu sehr zu schwitzen.

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Auf einem gut zu befahrenen asphaltierten Weg ging es mit leichtem Wind von vorn immer entlang des Deiches zum Schönberger Strand.

Seit meiner Studienzeit in den 70ern, wo ich in den Sommern einen erheblichen Teil meines Studiums hier verbracht habe , war ich nicht mehr hier. Um so erstaunter war ich, als ich die Gegend kaum wiedererkannte. Waren in den 70ern noch große Dünen und ein breiter Strand hier vorherrschend, hatte man von 1974-1991 - wie ein Gedenkstein verriet - umfangreiche Deicharbeiten durchgeführt, so dass jetzt zwar das Hinterland vor Hochwasser geschützt ist, die Breite des Strandes jedoch erheblich eingebüßt hat.

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Ein Teil des Strandes heißt hier übrigens “Kalifornien”, daneben gibt es auch auch “Brasilien”.

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Eigentlich hatte ich vorgehabt, von hier aus durch die Probstei Richtung Preetz zu fahren, um von dort den Zug nach Bad Schwartau zu nehmen. Der schöne Deichweg verführte mich allerdings dazu, weiter in Richtung Laboe zu fahren, wo ich eigentlich gar nicht hinwollte. Ergebnis: Von Laboe ist es recht schwierig und umständlich nach Preetz zu kommen, besonders, wenn die Karte Laboe und Preetz nicht mehr zeigt ;-) . Also astete ich mich über steile Anstiege und harte Abfahrten ohne Karte und mit äußerst miserabler Straßenbeschilderung der ungefähren Richtung nach in Richtung Preetz, wo ich dann nach einem gut 15 km langen Umweg ankam. Also: Besser nie vom Wege abweichen, und wenn, dann wenigstens eine gute Karte dabeihaben ;-)

 Nichtsdestotrotz: Eine schöne Fahrt war es, Gesamtkilometer 102 km, Höchstgeschwindigkeit 44 km/h, Temperaturen von 4°C morgens im Bad Schwartauer Kurpark bis 17° an der Ostsee.
Kleines Schmankerl am Rande: Auf der Hinfahrt nach Oldenburg mit der Bahn ließ sich der Fahrkartenautomat im Bad Schwartauer Bahnhof nicht bedienen. Ich teilte dies dem Zugführer mit, er bedankte sich für die Info und meinte, dann solle ich mal hinsetzen und die Fahrt genießen. Umsonst Bahn fahren - ein schöner Zug der Bahn! Danke!

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