8. Oktober 2006:

Eine Woche vor unserem Florida-Urlaub brauchte ich noch etwas Auslauf... ;-) Also nahm ich mir vor, eine zweite Etappe des Ostseeküsten-Radfernweges abzufahren, dieses Mal die Strecke zwischen Wismar und Rostock. Die Fahrt durch die Industriegebiete Wismars wollte ich mir ersparen, also ging es zunächst mit dem MVP-Ticket per Bahn nach Neubukow hinter Wismar. Hier startete ich meine Radtour Richtung Rerik bei bedecktem Himmel, aber trockenem Wetter. In gut einer halben Stunde fuhr ich in Rerik ein, einem netten kleinen Ort auf einer Landenge zwischen Ostsee und Wismarbucht.

Nun begann ein recht hügeliger Teil der Strecke, weil ich Richtung Osten die Ausläufer der Höhenzuges der “Kühlung” passierte. Ein schöner Ausblick auf den Badeort Kühlungsborn und eine schöne Abfahrt in den Ort entschädigte mich für die Klettermühen. Kühlungsborn selbst hat sich in den letzten Jahren zu einem recht mondänen Badeort gemausert; viele alte Hotels wurden seit der Wende renoviert.

Erstaunlich: Am Ortsende von Kühlungsborn wuchs sogar Wein an einem Südhang der Küstendüne.

Dank des kräftigen Westwindes war bald Heiligendamm erreicht. Sehenswert ist hier übrigens die Schmalspurbahn “Molly”, die zwischen hier und Bad Doberan verkehrt. Ich hatte das Glück, gleich zwei Loks am Bahnhof zu bestaunen:

In gemütlicher Fahrt ging es weiter Richtung Osten immer an der Ostsee entlang, teils auf Deichen, teils hinter Dünen, teils durch die typischen Buchenwälder an der Küste. Schneller als ich geahnt hatte, kam Warnemünde in Sicht.

Eine Weile schaute ich dem bunten Treiben am Alten Strom zu, das Wetter hatte sich inzwischen gebessert, die Sonne kam hervor und ließ Warnemünde und die hübsch restaurierten Häuserzeilen am Strom fast ein wenig sommerlich erscheinen.

War ich zunächst noch durch einsame Gegenden gefahren, nahm jetzt der Touristenverkehr stark zu, je näher ich dem Zentrum Warnemündes kam.